Freitag, 21. Januar 2011

Nachtigall ick hör dir trapsen...

http://poessneck.otz.de/web/poessneck/startseite/detail/-/specific/Jugendliche-beleidigt-Polizei-in-Poessneck-und-muss-zahlen-1630888632

Na da schau her. Da haben wir es dem Schwerstkriminellen mal wieder gegeben. Es geht ja auch nicht an, derartige Beschimpfungen über sich ergehen zu lassen, nur, weil man repressiv gegen Symbole vorgeht, die weder auf irgendeinem Index stehen, noch einen "eindeutigen Aufruf zu einer Straftat" darstellen. So nämlich wurde das Konfiszieren der T-Shirts, Buttons und Patches begründet an jenem Tag. Festnahmen, die damit einhergingen, oder, wie es in dem OTZ Artikel heißt: "kurzzeitig festgehalten", oblagen eben dieser Begründung und wenn nicht am Rande dieser Ingewahrsamnahmen erheblicher Protest entstanden wäre, hätten die Betroffenen sicherlich noch einige Stunden in der GESA gesessen.
Dass Beleidigungen an der Tagesordnung sind, bei derartigen "Veranstaltungen", ist kein Geheimnis und inzwischen durch einige TV Berichte bekannt gemacht worden.
"Kommunistenschwein" habe ich mir ebenso schon anhören müssen, wie "Kuck dir den mal an!" begleitet von einem hämischen Grinsen. Sich dem aber zur Wehr zu setzen, oder gar eine Anzeige zu erstatten mit Aussicht auf Verhandlungserfolg, ist schier undenkbar.
"Wer Wind sät, wird Sturm ernten", dieses Zitat aus dem alten Testament (AT, Hosea, Kapitel 8, Vers 7) ist weithin bekannt und trifft den Nagel immer und immer wieder auf den Kopf.
Solcherlei Repressalien erzeugen Wut und in der Rage hat mensch schnell etwas gesagt, dass völlig unüberdacht den Mund verlässt. Das ist jedem schon einmal so gegangen und ich bin sicher, auch die werten Beamten kennen solche Situationen.
Sich also wie ein kleiner Hosenmatz des Spruches wegen zu bepinkeln, als hätte Mutti schon die Herdplatte angemacht, damit das Patschhändchen mal wieder zur Räson rufend darauf gehalten werden kann, ist, meiner Meinung nach nicht nur etwas übertrieben, sondern zeugt vom unbedingten Wille, auch nur die kleinste Kleinigkeit zu finden und sie der Strafe zuzuführen. Und wenn der Pulk von verblödeten Spinnern, die nichts anderes zu tun haben, als sich auf die Straße zu stellen und zu demonstrieren, schon nicht von sich aus den verdorbenen Samstag der Herren und Damen Polizei wenigstens insofern retten, als dass diese sich stöckeschwingend ihren Frust aus dem Leibe knüppeln können, dann doch wenigstens diese kleine Genugtuung, oder? Da muss man eben ein bisschen provozieren, damit das mal was wird.
Und dann ein solches Prozedere, Staatsanwalt, Richter, Verhandlung, das am Ende mehr Geld kostet, als überhaupt an Strafe verhängt wird, ist doch mehr als absurd! Ich möchte nicht wissen, was die Bubenanzeigen wegen eigentlich Nichts den Staat und also den Steuerzahler schon gekostet haben.

Sehen wir mal davon ab, ist an jenem Tag auch eine junge Frau von Beamten verletzt worden, sodass sie ambulant im Krankenhaus behandelt werden musste. Stand davon irgendetwas zur Debatte bei dieser Verhandlung? Im OTZ Artikel wird nicht der kleinste Fetzen davon erwähnt und aus der Anzeige ist, was ja zu erwarten war, nichts geworden.
Nachtigall ick hör dir trapsen... gelle. Schnell ein zwei Anzeigen und exempeln, wozu der Staatsapparat imstande ist. Fein rumschubsen, druffkloppen und dann auf bitter verletzt machen, eines einzigen Satzes wegen, der am Ende doch nur eher geflüstert war. Aber wo das Ohr der Obrigkeit klebt, wird auch gehört, was gehört werden will. Und dann ist man als Beamter auch arg getroffen, braucht psychologische Betreuung weil das Ausüben der Tätigkeit so grausam ist. Die Gesellschaft, deren Aufgabe es ist, hinter dem Freund und Helfer zu stehen wendet sich ab, nicht einmal Mutti hat mehr Verständnis. Randgruppe Polizei. Schlimm sind die Zeiten geworden. Vielleicht sollten wir alle einmal darüber nachdenken, einen Hilfsfonds ins Leben zu rufen, um Therapiegruppen zu installieren, nach dem Modell der anonymen Alkoholiker?
Betroffener: "Mein Name ist Holger, ich bin Polizist!"
Chor: "Willkommen Holger!"
Therapeut: "Setz dich Holger. Schön, dass du zu uns gefunden hast. Erzähle uns, was dir widerfahren ist."
Holger: "Da hat mich so ein gemeiner Demonstrant 'Bulle' genannt"
Ein betroffenes Raunen geht durch die Menge. Zwei drei Teilnehmer können ihre Tränen nicht mehr halten.

Schöne neue Welt. Und mir kommt das Kotzen!!!

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