Dienstag, 29. Oktober 2013

denn Nörgeln ist ein Grundrecht

Eigentlich braucht mensch nicht darauf einzugehen, wie deutlich die Ablenkungsmaschinerie der zivilisierten Welt sich wieder und wieder den Spot selbst anknipst, in trauter Einigkeit mit den wirtschaftlsgelenkten Marionetten aus der so genannten Politik. Und eigentlich braucht mensch sich da auch nicht zu wundern. Das Volk will unterhalten werden und nicht jeden beschissenen Tag aufs neue mit Horrornachrichten zugebombt werden. Das Leben ist schon schwer genug, da brauchen die nich noch "die bad news". Es sei denn, sie sind schön verpackt. Es muss mitnehmen. Scheiß auf Ethik, die wolln den Araber verrecken sehen, auf den der Scharfschütze da grad ziehlt. Die wolln brennende Tanklaster und schreiende Menschen. Da wissen sie, dass sie leben und sehen, dass es ihnen gut geht. Und wenn sie zu viel davon gesehen haben, so viel, dass das Grauen eigentlich gar kein Grauen mehr ist, sondern nur noch ein Toter, eine Vergewaltigte, ein Waisenkind mehr, na dann können sie doch zur Fernbedienung greifen, sich noch ein Bier aufmachen und sich den herrlichen Naturfilm anglotzen. Prächtig gehts den Konsumenten und die da unten, die da drüben, da oben und ach, was weiß ich, wo sie alle über den Jordan gehen, die jucken nur so lange, bis ihnen, den Konsumenten, die Unterhaltung zum Hals raus hängt. ja so isses... ein Wrack, dass der Michl gern "de Muddi" nennt, obschon ich da nix, aber auch rein gar nix mütterliches sehe, das sich aufregt, abgehört zu werden, wo doch in Dresden im Februar mehrere Tausende abgehört werden, wo alle unter Generalverdacht stehen, ein Katholik, der, ganz nach seiner religiösen Tradition, Wasser predigt und Wein säuft, ein Land, das seinen nationalen Charakter erneut mit einer Fußball WM beweisen und erfrischen will, wenn auch erst 2022, ein Ex Tennisprofi der sich mit PR strategischen Dummheiten auffällig macht und alle ihm auf den Leim gehen, wo zum Teufel soll da noch Platz sein für das abgelatschte Thema Atom/ Japan bla....??? Das will doch keiner hören! Nachrichten dienen nicht der Verbreitung von Neuigkeiten, Nachrichten sind ein Geschäft! Es geht dabei um Kohle, nicht darum, die Menschen zu informieren. Wo kämen wir hin, wenn wir plötzlich anfangen, den Dummen Informationen zu geben, die sie am Ende vielleicht und ganz eventuell zum Nachdenken zwingen, zum (um-) Entscheid der eignen belanglosen Meinung und zu falscher Angst? Falsche Angst, richtig. Angst ist ja auch ein Geschäft. Fein säuberlich über die Theken Tagesschau, RTL Aktuell, Pro7 News Time und und und gereicht, mit einem freundlichen Lächeln und der Frage, obs noch etwas mehr sein darf. Aber Angst vor dem Konsum ist falsch. Ein fataler Effekt! Lieber kein Wort über Monsanto, über Fische aus dem pazifischen Ozean. Am Ende gehen die Verkaufszahlen zurück und das will doch keiner. Also, keiner von denen, die hier was zu sagen haben. Machts euch bequem auf euren Sesseln und Sofas, in den Betten und Hängematten, zelebriert das Motto "was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" und seid froh, dass hier nicht Japan ist, dass hier keiner scharf schießt, dass hier alles käuflich ist und vergesst das Fressen nicht, das Saufen und rauchen, dass Fernsehen nur auf großen Bildschirmen Spaß macht, dass eure Kinder ohne PC, Internet, Konsole und Markenklamottten gehänselt und zu Außenseitern werden, dass der Nachbar einen neuen Fünfer in der Garage hat und ihr also auch bald ein neues Auto braucht, dass ihr das neue Smartphone dringend benötigt um up to date zu sein und der halben Welt mitteilen könnt, wann ihr das letzte mal in die goldene Schüssel geschissen habt und vor allen Dingen: seid dankbar, dass ihr Arbeit habt! Denn wer nicht arbeitet, der ist nichts! GAR nichts. Der wird unter einer Brücke landen! Der ist nicht für die Gemeinschaft da, mit offenem Geldbeutel und der gehorsamen Bereitwilligkeit, zu zahlen. Trotzdem muss genörgelt werden! Immer und überall! Das steht euch zu, das dürft ihr, das sollt ihr. Immer raus mit dem ganzen Ärger. Nörgeln und Jammern sind eure Grundrechte. Die sollt ihr nutzen. Genießt es und erinnert euch an Zeiten, in denen das nicht ging. Seid froh, dass ihr nörgeln dürft. Wer nörgelt, macht sich Luft. Und wer Luft hat, staut nichts an. Und wer nichts anstaut ist verträglich in seiner Wut. Und wer verträglich in seiner Wut ist, wird nicht zum Risiko. Nichts verändern, nichts in Betracht ziehen, den Tellerrand blind verteidigen und brav nörgeln! Wichtig! Das ist auch gut für die Gesundheit! Risiko Atomkraftwerk? Is doch in Japan. Risiko Bundeswehreinsatz im Inland? Is mir doch egal, ich bin kein Rowdy, der auf die Straße geht und mit Steinen wirft! Risiko Überwachung? Ich hab mir doch nichts vorzuwerfen! Risiko manipulativer Nachrichten? Was ich nicht weiß, macht mich....(zur Abwechslung vielleicht mal neugierig?) ...

Willkommen in der Hölle

Ich habe irgendwann aufgehört, die „Maßnahmen“ zu zählen, die ich, auferlegt vom Jobcenter, inzwischen absolviert habe. Absolvieren musste. Arbeitszwang zur Integration in den Arbeitszwang. Die große Feile der staatlichen Verschönerung des Werkstückes Arbeitslosigkeit. Manipulationswerkzeug. Die jetzige, die vor einer Stunde begann, das weiß ich auf jeden Fall zu sagen, ist de facto das Schlimmste, was mir je passiert ist. Justament erhole ich mich, die dreißig Minuten Frühstückspause nutzend, von einer Stunde Einführungsritual. Ich sitze im Café, weiß, dass ich zehn Minuten schon wieder in dem kleinen, stickigen Raum sein muss, in den ich mit dreißig Vollpfosten gepfercht, diesen Tag irgendwie überstehen sollte. Und noch schlimmer: die nächsten sechs Monate habe ich fünfunddreißig Stunden die Woche mit einem kollektiven Intellekt zu tun, der dem meiner zwölf-jährigen Tochter gleichkommt. Kollektiv, wohlgemerkt, also, in Summe! Keine zehn Minuten in diesem „Klassenraum“, der etwa zwanzig Quadratmeter misst, und es stinkt, dass mir übel wird. Um mich herum Bahnhofskiosk-Klientel allerfeinster Sorte. Es gaucht nach abgestandenem Alkohol, nach Wochen lang getragenen einst grauen, nun schwarzen Tennissocken, nach ranzigen Schweißflecken, es stinkt nach sterbenden Körperteilen und Verwesung. Als ich ein Brillenputztuch auspacke, um mir den Staub von den Gläsern zu wischen, sagt jemand WÖRTLICH: „Ih, hier stinkts nach Fensterputzmittel!“ Falsch, du Vollhonk, das ist es nicht. Und eigentlich müsste ich meinen hunderter Vorrat Citrus-Tücher auspacken, um die Luft hier im Ansatz nur neutralisieren zu können. Und was heißt hier „IH“ und „es STINKT nach Fensterputzmittel“? Diese Frage zu beantworten, braucht es keiner Professur. Die Aussage dagegen verrät die Herkunft und Gewohnheiten der mich umgebenden … ähm... Menschen. Die üblichen Kommentare, wie „die da oben“ und „die verarschen uns nach Strich und Faden“, „Hartz IV ist scheiße“, dass man jetzt noch im Bett liegen oder auf irgendeiner Schwarzmaloche stehen könne, dass doch die, die sich solchen Schwachsinn einfallen lassen, mal lieber selbst arbeiten gehen sollten und klar, das darf nicht fehlen: „wären wir nicht, wären die alle arbeitslos!“ Tja, ihr seids und euch wird’s immer geben, und nach euch die nächste Generation und die nächste denn „ändern kömmor doch ewieso nüscht!“ Nö, könnt ihr nicht, denn dazu gehört es, selbst zu denken und vom ewigen Nörgeln weg zu kommen, hin zu Aktionismus, was wiederum bedeutet, den versoffenen, faulen, faltigen Arsch zu heben und etwas anzupacken. Dazu gehört, sich nicht nach unten am Leid anderer zu orientieren und Verantwortung für die Misere nicht beim „Kanaken“, sondern da zu suchen, wo sie tatsächlich liegt, nämlich im System. Das aber ist zu weit oben, nicht greifbar für den Dummen und somit kein eindeutiges Feindbild, also runzeln wir die Stirn und verfallen in ein kollektives Brummeln, als in der Vorstellungsrunde der einunddreißig Antihelden plötzlich einer seine Ansage in gebrochenem Deutsch beginnt, sagt, dass er unserer Sprache noch nicht so mächtig ist, Kriegsflüchtling aus Aserbaidschan sei und alles versuche, sich hier zu integrieren und ordentlich mitzumachen. Ich spüre die Abneigung, höre förmlich die Gedanken, in denen braun Uniformierte durch nächtliche Straßen ziehen und „solche wie den da“ dahin schicken, wo sie hingehören: heim, oder ins KZ. Mit solchen Leuten unter einem Dach. Auf zwanzig Quadratmeter gesperrt. Beengt, jeweils zu dritt sitzend an Schulbänken, an denen normaler Weise zwei Kinder Platz finden! Und das die nächsten hundertzwanzig Tage. Ich empfinde das als Demütigung. Als Beleidigung meiner Person. Und die Krone der Erniedrigung folgt gleich. Uns sollen die beiden Gebäude des Trägers vorgestellt werden. Das bedeutet Rundgang. Ich muss los, in fünf Minuten ist die Pause zu Ende. Ich stürze meinen Kaffee herunter, bezahle direkt an der Kasse und eile in Richtung Euro-Schule. Mir ist nach Bummeln. So langsam wie möglich laufen, denn jede Minute die ich zu spät komme, ist eine Minute mehr in Freiheit. In nicht stinkender Freiheit. Belehrungen, Hausordnung, Schulordnung, EDV-Raum-Ordnung, Katastrophenplan und so weiter. All das könnte in fünfzehn Minuten erklärt und gegessen sein. All das dauert hier beinahe zwei Stunden. Ich kämpfe gegen die mich überkommende Müdigkeit. Die fehlende Luft, denn Fenster aufzumachen heißt, dass die Grauköppe alle zu frieren beginnen und lieber stinken als frieren, die fehlende Luft macht mich benommen. Da ist es fast schon eine Erlösung, als der angekündigte Rundgang begonnen wird. Geduldig warte ich, bis der letzte Honk den Raum verlassen hat, gehe ebenfalls nach draußen und reihe mich, das Schlusslicht bildend, ein. Widerwilliges Anhängsel einer Summe von stinkender Blödheit. Mit keinem dieser dreißig Leute würde ich auch nur ein Wort wechseln in der Realität. Keinen von denen würde ich auch nur ansehen da draußen. Und nun trotte ich denen hinterher und lasse mich vorführen. Zum Glück sind die Werkstätten für Holz, Metall, Bau und Floristik heute nicht besetzt. Die Blamage fällt, zumindest was diesen Gebäudekomplex angeht, zunächst aus. Nach einer halben Stunde sind wir fertig, „dürfen“ nun in die Mittagspause und uns in fünfundvierzig Minuten am Gebäudekomplex II, einen halben Kilometer von hier entfernt, wieder einfinden. Wie ich eben der letzte war, beim Verlassen des Raumes, bin ich nun der erste, der verschwindet. Heim. Duschen! Mir die Dummheit vom Leib waschen die mich seit sieben Uhr dreißig bedrohlich einhüllt wie das Pulver eines Feuerlöschers, das in jede Ritze kriecht. Einen Feuerlöscher, den irgendwer, sich einen Spaß zu machen, aus seiner Verankerung riss, um im Gebäude eine Vorstellung aus der Mischung eines New York Fire Fighter und Rambo zu geben. Ich stehe im Bad und denke an Szenen aus schlechten Hollywood Filmen, in denen Protagonisten nach einem Übergriff lange unter der reinigenden Brause stehen und vor Erschöpfung und Verzweiflung langsam Glaswand abwärts in Richtung Abfluss sinken, um dort zitternd zu verharren, die Hände vorm Gesicht. Scheiß Vergleich, sagst du? Vielleicht hast du Recht, aber was kann ich für meine Gedanken. Fünfzig Minuten später stehe ich an der Euro Schule II. Den Pulk des abgehängten Prekariats ignorierend, platziere ich mich einige Meter entfernt und überlege, wie ich der Erniedrigung, die nun folgt, entgehen kann. Mich vorführen zu lassen wie einst an den Pranger gestellte Kleinkriminelle habe ich weder Lust, noch sehe ich darin einen Sinn. Eher keimt der Gedanke, ob das überhaupt rechtens ist. Durch ein Schulgebäude geführt zu werden, von Klassenraum zu Klassenraum in denen Auszubildende Jugendliche ihren Unterricht abhalten, das sehe ich nicht ein. Ich zähle mich mich nicht zu der Sorte Arbeitsloser, die als schlechtes Beispiel und Abschreckung benutzt werden können, den jungen Leuten zu demonstrieren, wohin man gelangt, wenn man sich nicht in den Arbeitsmarkt integriert, dem Arbeitszwang folge leistet und sich für Macht, Markt und Kapital den Arsch aufreißt, um am Ende des Lebens auf dem Sterbebett zu bereuen, nichts für sich getan zu haben. Ich kann und will mich nicht mit denen identifizieren. Der Dozent erscheint und bezeichnet sich in seiner einleitenden Ansprache als Betreuer. Ein weiteres Mal offeriert sich die eigentliche Faktenlage. Zu betreuendes Schlachtvieh, das nun durch die Räume geführt wird, zur mahnenden Abschreckung. Ich beschließe, einfach vor der Tür sitzen zu bleiben. Die Anwesenheitsliste habe ich unterzeichnet. Förmlich bin/ war ich da. Doch soweit kommt es nicht. Der „Betreuer“ entlässt all diejenigen, die den Komplex bereits kennen. Kenne ich. War schon einige Male zu ähnlichen Maßnahmen hier. Erlöst. Für heute. In mein Buch notiere ich folgendes: Es ist eine ausgesprochene Demütigung und mit Sicherheit ein gewollter psychologischer Effekt, die Teilnahme an Maßnahmen zur angeblichen Integration in den ersten Arbeitsmarkt so unbehaglich wie nur möglich zu gestalten. Solche sind nicht nur erniedrigend, sondern in jeder Art und Weise inhuman. Es geht, das zeigt sich dem Denkenden nach wenigen Minuten, schlichtweg darum, Arbeitslosigkeit insofern zu bestrafen und unbequem zu machen, als dass ein Arbeitszwang auferlegt und die Nichtbeachtung des bestehenden Arbeitszwanges, dem sich der Arbeitslose entzieht, faktisch unter Maßregel zu stellen. Dies ist ein Verstoß gegen den Artikel 12 Abs. 2 des Grundgesetzes der wörtlich besagt: „Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.“ und Absatz 3 des selben Artikels: „Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.“ Das Herumführen durch Gebäude und also Klassenräume der jeweiligen Träger, in welchen unter Anderem auch Azubis ihren Unterricht haben, ist ein Vorführen von blamablem Bestand. Dies kommt dem allseits bekannten Anprangern gleich, was seit dem dreizehnten Jahrhundert als Folterstrafe gilt. Hierin beweist sich erneut, dass Arbeitslosigkeit bestraft wird. Natürlich ist das als solches nicht deklariert sondern findet unter dem Vorwand statt, den Teilnehmern die Gebäude vorzustellen. Fakt aber ist, dass speziell bei dieser Maßnahme jener Gebäudeteil, durch den wir hier geführt werden sollten, absolut keine Relevanz hat. Ich bin mir sicher dass, wenn mein Bittgesuch, welches ich meiner so genannten Fallmanagerin noch am selben Tag zugesandt habe, abgelehnt wird und ich folglich nicht aus dieser Maßnahme entlassen werde, diesem Bericht noch einige folgen werden.

...dem Deutschen, was des Deutschen ist!

Sonntach is schon vorbei? Verflucht, dabei hab ich doch nur kurz geschlafen. Andererseits fällt mir grad auch nicht viel ein. Das Akutthema Wahl will ich beiseite lassen, denn ich gehe wählen, viel werdens nicht tun, andere sind noch unschlüssig, einige werden ihre Zettel ungültig machen und ein Großteil lässt sich nicht davon abbringen, auch ohne Narrenkappe Dummheiten zu machen. Und so will ich zitieren "...wählen zwischen Pest und Cholera..." Völlig logisch. Bevor ich das Dorf verlasse, oder lerne, wie ich mich gegen Pest UND Cholera impfe, wähle ich lieber eins von beiden, denn alles Andere hat mit Bildung etwas zu tun und Bildung ist Arbeit und, das ist wohl das Schlimmere dabei, das Abrücken von festgefahrenen Meinungskonstrukten, das in Frage stellen der eigenen Manifeste, das Erkennen eines fundamentalen Fehlers im Denken und das Zulassen einer Gegenmeinung... aber was...? Nun rede ich ja doch von einem Thema, das ich nicht erwähnen wollte. Ich sollte es lassen. Eins noch: als ich letzte Woche durch den örtlichen Konsumtempel schlenderte (schlimm genug, aber ich habe mir das Ziel gesetzt, den ansässigen Kleinsthändlern mehr Aufmerksamkeit zu schenken und gelobe hiermit Besserung), fiel mir eine schicke Vertreterin des "Pöbels" ins Auge, der ich ansah, was sie wohl wählen wird, wenn sie ihr zugewiesenes Wahllokal findet und der Kater es zulässt, das Bett vor achtzehn Uhr zu verlassen. Bekleidet war die Dame, augenscheinlich Mitte vierzig, ganz traditionell mit einer speckigen Adidas Jogging-Hose die ihre besten Zeiten längst hinter sich hat, Turnschuhen ohne erkenntliches Markenzeichen und einem T - Shirt, auf dem in großen, schwarz - rot - goldenen Lettern geschrieben stand: "DEUTSCH" ... ,sieht man' rauschte es mir durch den Kopf und ich lächelte sie freundlich an. Sie tat es mir gleich und legte eine dentale Abraumhalde sondergleichen frei. Die in eine Nichtfrisur gebrachten, fettigen Haare schrien ihre Pein durchs Wurstregal. Im Vorbeigehen erhaschte ich einen Blick in den weitestgehend vom strähnigen Zottelwuchs frei gebliebenen linken Gehörgang, der verbaut war von schwefeligem Gefels. ,Obs wohl Absicht und das rechte Ohr säuberlichst gereinigt ist, um Parolerie und ehrlicher Propaganda den Weg ins Denkorgan hindersnisfrei gebahnt zu lassen?' Ich dachte drüber nach, so zu tun, als hätte ich eine Packung Billigsalami vergessen, um umzukehren und mir so eine Antwort auf diese Frage verschaffen zu können, aber das erste Warnsignal des Nervenkostüms rief zur Vernunft. Ich ließ es, denn ich hatte ja bereits genug gesehen. Alles Andere sollte Spekulation bleiben und könnte dann als Frage hier stehen. Die Schultern der Deutschen hingen, vom krummen Rücken weit nach vornunten gedrückt, auf halbe Höhe Torso und ich überlegte, ob das der viel besagte Buckel von der Arbeit ist. Dem gummiartigen Gang jedoch, der stark an unsere Abstammung (vom Affen) erinnerte, entnahm ich, dass sich dieses Wesen eher weniger aus Muskel zusammensetzt, was kombinieren lässt: Arbeit ist wohl nicht das Zubrot und der Eintritt in dieses Geschäft. Wie gefedert, ja leicht hüpfend, dabei aber ohne einen Funken Elan versprühend, bewegte sich dieses Mensch durch die Gänge der bunten Artikel, die Mundwinkel in Richtung Kinn gezogen, was der oberen Hälfte des Gesichts mehr Platz verschafft, der wasserscheuen Akne blühende Felder zu geben. Immer wieder begegnete mir Fräulein "Deutsch" und irgendwann kam ich nicht umhin, neben ihr stehend tief einzuatmen. Ich sagte mir noch 'ey,' sagte ich so zu mir 'machs nich, atme bloß nich, wenn die neben dir steht', aber die Neugier war größer und meine seichte, aber doch vorhandene masochistische Ader befahl: Kommando Luft!" also sog ich tief und rang nach derselben, denn Luft war da nicht. Da war nur der Geruch von einer seit einem Jahr defekten Waschmaschine mit einer penetranten Brise Wasserrechnung nicht bezahlt und einer undefinierbaren Beinote. Jetzt wurde mir etwas schlecht. Im Grunde hatte ich auch alles beisammen, also flüchtete ich in Richtung Kasse. Dort überlegte ich, ob nicht einen der dicken Filzstifte erwerbe, ganz spontan und nur, um draußen auf die Frau zu warten, über die Lettern D E U T S C H noch ein kleines Wort zu schreiben: "typisch"... Ich ließ auch das. Mir reichte der Gedanke an diese Kolumne und ich verzog mich. Auf dem Heimweg, auf dem ich mich schon auf (m)eine Dusche freute, ich war ja kontaminiert, fragte ich mich, weswegen sie wohl dieses Shirt an hatte? Am Ende tue ich dieser Person hier Unrecht, weil sie eine Aktionskünstlerin war und ich ihren satirischen Streich absolut nicht verstanden habe? Es wird ein Rätsel bleiben...

Wenn Kultur zum Gut wird

Was gibt es schöneres, als den heimischen Frühstückstisch im Wissen zu beräumen gleich mit der Mutti in die Stadtmitte aufzubrechen, das erste Bier spätestens dann geleert zu haben, wenn sonst eigentlich der viel zu harte Kloß in der viel zu laschen Sauce, mit dem viel zu zähen Stück Fleisch des lieben Friedens Willen herunter gewürgt wird. Heißa, Stadtfest ist und schon um die Mittagszeit litert der deutsche Michel den Gerstensaft sturzflutartig in Richtung Magengeschwür, als seis der letzte Tag im sonst so pflichtbewussten Leben. Nichts geht über einen gepflegten Vollsuff zum Nachmittag und vor allem dann, wenn der unter dem Deckmantel Kultur seine Berechtigung findet. Kultur ist Bildung. Traubenbildung am Bierwagen! Bildung spontaner Mitsingchöre böhmisch – blasmusikalischer Gassenhauer. „Heut saufen wir die Schwiegermutter, feierlich unter den Gabentisch“ wobei letzteres Wort nicht etwa an Weihnachten oder Geburtstag, denn eher an eine reich gedeckte Biergarnitur anspielen soll. Schick herausgeputzt verlassen Heerscharen von vernünftigen Deutschen die gewienerte Behausung um auf den örtlichen Marktplatz zu strömen, bestens gelaunt und „schnick schnack – zu Haus schon mal zwei Kurze gekippt“, denn Verglühen ist keine Erfindung der Flatrate – Sauf – Generation der nuller Jahre des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Kultur ist, wie schon erwähnt, Bildung. Für alle, die es sich leisten können. Einen Tag vor dem „Volk besäuft sich“ Ritual führt der Verein Pößneck attraktiver“ im Rahmen des jährlich stattfindenden Stadtfestes einen Kino Abend durch. Löblich. Wo vereint man besser alle Schichten und Altersklassen zu einem Event, als im Kino. Und wenn der gezeigte Film dann auch noch draußen zu sehen ist, Open Air, wie man heute sagt, mensch bequem auf dem mitgebrachten Campingstuhl sitzen, dabei rauchen und Bier trinken kann, na dann strömt das Volk zu Haufe und stört sich nicht daran, dass in der Vorankündigung kein Wort von Eintritt die Rede war. Die Geldbörsen sitzen locker und ohne Diskussion wird geblecht, dass die Kasse kracht. Und das ist zunächst weder verwerflich, noch schlecht. Kultur kostet Geld. Da steht die GEMA mit offenen Händen, grinsend und feixend und freut sich über jeden, der artig seine Gebühren bezahlt. Es ist nämlich nicht so, dass dem Menschen selbst überlassen wäre, für Kultur und Kunst zu bezahlen, was er bezahlen will, denn wer bezahlt, wenn auf freiwilliger Basis zu zahlen, die Veranstaltung auch kostenlos zu genießen ist. Da liegt auf der Hand, dass Kultur heutzutage leider falsch verstanden und aufgefasst wird. Geld kostet außerdem, die jeweilige Location - noch ein Anglizismus -, die Mitarbeiter Absperrmaßnahmen und und und. All das sehe ich vollkommen ein. Wie erwähnt, ist der Verein Pößneck attraktiver Veranstalter des Open Air Kinos. Ein Verein, dessen Vorstand sich aus nicht armen Leuten zusammensetzt. Ein Verein, der eng mit der Stadt zusammenarbeitet, an den Töpfen der Finanzierungen und im Stadtrat selbst vertreten ist und somit ganz bestimmt – das wage ich an dieser Stelle dreist zu behaupten – nicht auf Heller und Cent die Kasse lecken muss. Darüber hinaus ist es so, dass beim Planen der Veranstaltung kalkuliert und spekuliert wird und anhand der zu erwartenden Zuschauer der Eintrittspreis festgelegt werden könnte. Und mit hundert Leuten zu rechnen ist streng unter der Realität geplant, denn ganz sicher wird es eher das Drei- Vierfache sein. Jetzt aber kommt das große Aber. Pößneck soll wohl auch durch den Verein attraktiver werden, indem unattraktive Schmarotzer aufgrund ihrer sich selbst zuzuschreibenden finanziellen Situation ausgeschlossen werden. Ich kommentierte eben den Flyer auf der Social - Network Seite Facebook wie folgt: "noch attraktiver wäre es gewesen, statt fünf, fünfzehn Euro Eintritt zu nehmen, denn dann wäre nicht nur die Hälfte der interessierten Bezieher von Hartz IV am Einlass wieder retour gegangen, sondern alle! Ist ja auch Schwachsinn, KULTUR BEZAHLBAR zu machen!!!" ... Es kostet Überwindung, heut zu Tage, zuzugeben, dass man "Betroffen" ist und fasst man den Mut, dann glotzen schmalspurige Sprallhähne die mit der Abkassierung zur Finanzierung der KULTUR beschäftigt sind, von oben herab und feixen sich ein zweites Loch in den breitgessenen Arsch... mit attraktiv hat das weniger zu tun, denn eher mit arroganter Widerwärtigkeit. So sollte der Vereinsname vielleicht in "Pößneck kommerzieller", oder "Pößneck arroganter", oder "Pößneck? Bleib fort" umbenannt werden! ... „ Ich veröffentlichte diesen Spruch auch auf meiner Seite und das war gut so, denn schon einen Tag später war nicht etwa eine heiße Diskussion vom Zaun gebrochen, in der ich argumentativ angegriffen werde, ob meiner harten Worte vielleicht, oder ob der nicht bedachten Refinanzierung durch die Eintrittsgelder, oder ob der Beleidigung des kassierenden Duos am Einlass, nein, der Spruch war schlichtweg gelöscht worden. Keine Verteidigung, keine Beleidigung, kein Anhalten zu etwas mehr Niveau, nur stilles Ignorieren und feiges, kritikunfähiges Leugnen. Im Grunde war es meine Absicht, eben durch die harte Wortwahl zur Diskussion anzuregen. Durch Provokation in Diskurs. Da hab ich mich wohl ordnungsgemäß tief geschnitten. Offensichtlich sind die Damen und Herren des Vorstandes gewohnt, Kritik auf dem Silbertablett gereicht zu bekommen. Kritik ist nämlich keine Sache der absoluten Ehrlichkeit, sondern sollte wie Zucker in den Allerwertesten geblasen und fein verpackt als reduzierte Dosis verabreicht werden. Das ist nämlich auch eine Form der Kultur. Gesprächskultur. Immer schön verblümt und heuchlerisch grinsend, wohlwollenden Tonfalls und selektierter Wortwahl das anbringen, was eventuell, unter Umständen, gegebenen Falles, vielleicht ein kleines bisschen schlecht war. Herabwürdigende Kritik und ironisches Sprachspiel sollte denen vorbehalten bleiben, die sich ihr Urteil mit Fug und Recht, weil arbeitend und wohl verdienend, über die Asozialen Hartz IV Empfänger erlauben können. Nebenbei bemerkt gibt es eine Menge Menschen, die trotz Lohnarbeit und Steuerpflicht die staatliche Stütze benötigen, aber das scheinen die vielen RTL verseuchten (Dumm-)Köpfe nicht zu wissen. Wie auch, wenn man seine Bildung aus der BILD hat. So also lasst uns Kultur nennen, was das Volk beruhigt, was dem Volk das Opium gibt, das es braucht. Lasst uns Kultur nennen, was blechblasmusibegleitetes Massenbesäufnis ist, oder eine Fahrt auf der Marianne FreudenBerg und Talbahn und bitte: keine Provokationen mehr.

Bemerkung

Allgemeiner Anzeiger vom Sonntag, 18.August 2013: "Es ist wirklich nicht gelogen, sondern wahr - Der AA wird nun schon 15 Jahr. Ein lieb gewonnenes Blatt, man sonntags im Briefkasten hat! Viel kann man lesen und auch Bilder sehn; (oh ja und was für welche) Das ist doch wirklich nett und schön. Uns kostet es nicht eine Mark, (sonst würde es nämlcih gar keiner lesen) das finde ich ganz ehrlich stark. Drum will ich keine Zeit verschwenden, (meine Zeit ist jetzt schon verschwendet!) will schnell mein Dankeschön beenden. (na ein Glück) (or nee, noch ne Strophe... ) Es freuen sich sehr viele Menschen, (was zu beweisen wäre) wenn Sie uns weiterhin beschenken. (na klar, welcher Deutsche freut sich nicht, wenns was kostenlos gibt) Der AA am Sonntagstisch hält uns für eine Woche frisch. (die magische Kraft der thüringer Druckerschwärze) Ein Dankeschöm sage ich ganz laut, (lass ma!) mit vielen Grüßen Martha Traut" Liebe Martha Traut, wenn du das nächste Mal gelangweilt am Küchentisch sitzt, den Allgemeinen Anzeiger "ausgelesen" und selbst das Kreuzworträtsel schon gelöst hast, dein Alter mit dem Dackel seine Sonntachsrunde zum späten Frühschoppen macht, dann tu, was zu tun ist, aber bitte, schreibe keine "Gedichte" mehr. Nimm dir Plättbrett* und Fickeisen** und ist die Wäsche schon gebügelt, machs nochmal. Oder topf deine Blumen um. Oder saug die Teppiche. Oder besuch die Hilde von nebenan. Oder oder oder... Martha, es gibt so viele sinnvolle Beschäftigungen im Leben, die man an einem Sonntag tun kann, da ist bestimmt auch etwas, das auch du kannst. Es gibt unzählige schlechter Zeitschriften und Magazine, ganz bestimmt findest du darunter eine oder acht, die auch dich ansprechen. Gut, da wirst du vielleicht doch die ein oder andere "Mark" investieren müssen, aber schau... lesen kannst du, damit störst du keinen und musst nicht schlechten Sonntagpamphleten noch schlechtere Inhalte "reimen". Du tust damit weder dir, noch deinen Mitmenschen einen Gefallen! Im Gegenteil! Manchmal -selten zwar- eben nur manchmal lesen Leute wie ich dieses informationslose Schmierblatt und dann ist es nicht von der Hand zu weisen, Martha, dass du dich allerfeinstens zum Vollhorst machst, wenn du deine "poetischen" Gedanken nicht für dich behalten kannst. Schreib sie auf wenn sie dich überkommen, das ist überhaupt kein Problem. Jedem Tierchen sein Plessierchen sagt man, aber veröffentliche diesen nasalen Schmodder nicht. Glaub mir, Martha, das ist nicht gut, was du dir damit zufügst. Hohn und Spott! Und vielleicht die ein oder andere Gleichgesinnte, die nach dem Lesen zu ihrem Couchwurz rennt, schon im Schritt schreiend "wie schöhon das Gliggwunschgädischt gäschriehm is", aber mal ehrlich: mehr wird nicht! drum, liebe Martha, such dir enfach eine Beschäftigung, die zu verrichten du imstande bist, so schwer kann das doch nicht sein! Und, lieber "Redaktion" des Allgemeinen Anzeigers, BITTE druckt, neben dem ganzen Schwachsinn den Ihr da ohnehin schon schmiert, nicht noch solch abartige Sprachvergewaltigung ab. Ich fotografiere doch nicht meinen ranzigen Pimmel und will ihn in der nächsten Ausgabe allen Türingern zeigen! Sowas macht man doch nicht! Liebe Martha lass das reimen erstick die Worte schon beim Keimen Bitte keine Poems mehr da stelln sich mir die Haare quer... * http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCgelbrett ** http://de.wikipedia.org/wiki/Ficken#Etymologie

Sonntag, 14. Juli 2013

Kleine Laudation auf groben Unfug

Mir wird an dieser Stelle die hoheitsvolle Aufgabe zuteil, ein paar Worte an das hochgeschätzte, bestbezwirnte, ja, ich will sagen, hochwohlgeborene Hochzeitszeugenvolk zu richten. Nachdem ich schon auf zwei Geburtstagen und einer Beerdigung Reden gehalten habe, sehe ich mich bestens im Stande, dieser Aufgabe gerecht zu werden. Ursprünglich sollte das nichts anderes als ein kleiner Rahmenprogrammpunkt werden, an dem ich mich von euch für meine Texte feiern lasse, doch als ich mich unlängst an den Schreibtisch setzte, um diesem Akt ein winziges Vorwort zu verpassen, erwischte ich mich auf Seite drei und musste feststellen: „Scheiße, viel zu lang!“ Die investierte Zeit wollte ich der Wertlosigkeit allerdings nicht anheim fallen lassen, also beschloss ich kurzer Hand, alles an ausgewählten Texten zu streichen, und an deren Stelle jenes Pamphlet zu verlesen, welches ich als Exkursion ins uns betreffende Thema bezeichnen möchte. Hochzeit. Ein Fest, das zumindest ansatzweise kurzzeitig vom Aussterben bedroht war. Ein Akt der Verbindung zweier Menschen, der inzwischen wieder öfter zur Ritualisierung der Dualität gehört. Auch, wenn ich eher ein Freund der anderen Methode bin, statt zu heiraten es erst einmal im Guten zu versuchen, und dabei auf Ring und Steuervergünstigung, auf Stress und Zettelwirtschaft zu verzichten, so bin ich doch freudig überrascht, dass diese alte Tradition sich in unseren Tagen wieder zunehmender Beliebtheit erfreut, auch, wenn ich mich ernsthaft frage, ob so etwas Sinn hat?! Denn, seien wir doch mal ehrlich, wie viele Ehen halten in dieser unseren, schnelllebigen Zeit, in der wir beinahe täglich der Gefahr ausgesetzt sind, dass das jeweilige Gegenüber plötzlich merkt, dass alles so, wie es ist, nicht richtig ist. Oder sich plötzlich in wen anderes verliebt und zu Gunsten dieses kleinen Rausches der Blind- und Verworrenheit - frei nach Nietzsche - „das Verliebtsein ist der Zustand, wo der Mensch die Dinge am wenigsten so sieht, wie sie sind“- hingibt, oder sagen wir: ergibt! Aber das soll, zumindest vorerst, auf einem anderen Blatt stehen. Heiraten nach Zahlen 387 447 Ehen wurden im Jahr 2012 laut statistischem Bundesamt geschlossen. Das sind 9631 mehr, als im Vorjahr. Seit Mitte der fünfziger Jahre allerdings, nimmt die Zahl der bundesweiten Vermählungen konstant ab. 1950 heirateten 750 452 Paare, das sind 11 Eheschließungen je 1000 Einwohner. Im Vergleich dazu 2012: 4.6 Hochzeiten je 1000 Einwohner, bzw. 363 005 weniger, als noch im frühen 1950. Seit dem Jahr 2005 kann der interessierte Ehestatistiker aber einen leichten Anstieg beobachten, mit einer, für Hochzeitsfans, positiven Tendenz. Erstaunlicher Weise nimmt, entgegengesetzt proportional zur steigenden Zahl der Vermählungen seit Mitte der 2000er, die Zahl der Scheidungen ab. So waren es 2005 noch 201 693 , während sich 2011 immerhin nur noch 187 640 verkrachten, gemeinsame Einrichtung demolierte und auf nimmer Wiedersehen trennten. Das Phänomen der Oftheirat im Übrigen erfreut sich allerdings geringerer Beliebtheit. Wer es ein, zwei Mal versucht hat und dabei kläglich scheiterte, lässt es also lieber bleiben. Menschen, die man fragt fragt, wie die Hochzeit und war und die dann berechtigt antworten: „Och... wie immer!“ gibt es immer weniger. Der Aufmerksame Zuhörer hat an dieser Stelle ganz bestimmt spitz gekriegt, dass ich hier eine Zahl aus dem Jahr 2011 genannt habe. Das liegt daran, dass das statistische Bundesamt auf seiner Seite www.destatis.de keine Angaben für das letzte Jahr macht. Woran das liegt, kann viele Gründe haben. Es liegen noch Trennungsjahre an, und Scheidungen werden nicht nach faktischer Auflösung statistisch erhoben, sondern nach dem Datum des Einreichens, die Jungs und Mädels vom Bundesamt bearbeiteten diese Statistik kurz vor den Sommerferien und als die Pausenglocke zum letzten Mal läutete, ließen sie alles stehen und liegen, schnappten sich ihre ausgefransten Ledertaschen, rannten in Richtung Ausgang zu den Fahrrädern und liegen nach rasanter Fahrt zum See an eben diesem bewegungslos und lassen sich von Ein Euro Jobbern Imbiss, Bier und Bettpfanne an die Lagerstadt bringen, oder aber, es war ein Ehepaar, das diese Erhebung betreute, welches sich aber kurz vor Ende in die Haare bekam, zerstritt und fortan getrennte Wege ging. Und da die beiden nicht miteinander reden, jeder vom Anderen denkt, er ginge noch zur Arbeit, bleiben dieser eben beide fern, weil ER inzwischen auf der Schwester seiner ehemals Anvertrauten herumrudelt, während SIE die depressive Krise auf den Malediven, umringt von Kurschatten verbringt, die ihr jeden Wunsch von den Lippen ablesen und Abends dann so richtig.... zum Essen ausführen. (ein Schelm, wer eben böses dachte!) Was das alles mit dieser Versammlung hier zu tun hat? Eigentlich nichts. Ich wollte bloß mal, dem Anlass Grund zum Zweck einräumend, ein bisschen Klugzuscheißen und zeigen, wie gut ich Internet kann, schließlich bin ich hier der Schriftsteller, der zwar nicht gebeten wurde, sondern sich feist aufdrängte, nichts desto trotz habe ich das Podium und kann also so viel auf die Kacke hauen, wie ich will, sozusagen bis mich einer vom Mikrofon zerrt. Da ich es aber nicht soweit kommen lassen will, mäßige ich meinen Ton, ganz versprochen. Wir alle, die wir Zeugen einer Trauung wurden, wissen von der Größe und der Intention dieser Zeremonie. Ich gebe zu, ich wusste es nicht. Natürlich weiß ich, wie dazu kommt, was man da so macht. Ernstes und gestresstes Vorbereitungshickhack, Familie und Freunde einladen, selektieren und verprellen, fadenscheinig begründen, warum wer nicht eingeladen ist, schließlich brauchen die dreizehn Feen das goldene Geschirr, nicht dass eines Tages die ausgeladene Alte im Wohnzimmer steht und dem Gatten die Männlichkeit nimmt und ihr statt dessen einen hässlichen Buckel, Falten und Altersflecken schenkt, noch ernsteres Beisammen-hocken in Standesamt und Christentempel, schnelles Tränentrocknen vor Völlerei und huldigendem Besäufnis, müdes nach Hause torkeln, und, sollte es noch gelingen, die Dame auf des Gatten Arm über die heimische Schwelle bugsieren ohne dabei das Essen und vor allem sämtliche im Übermaß konsumierten Alkoholika vor Anstrengung vorn und hinten zu verlieren (um es mal höflich auszudrücken). Dabei hat ER außerdem noch hochkonzentriert darauf zu achten, nicht die zarte Omme des frisch angetrauten Eheweibes gegen die Zarge zu kloppen, schließlich vögelt es sich einsam, wenn SIE bewusstlos auf den zerwühlten Laken liegt, wie ein alter Scheuerlappen. Obschon ich glaube, dass die meisten Paare in der Hochzeitsnacht heutzutage keinen Sex haben, weil er sich so dermaßen einen reingesoffen hat, dass es untenrum eher suboptimal zugeht. Näheres entnehmen sie bitte an dieser Stelle dem Biologie Buch Klassenstufe acht. Was aber ist das wirklich, diese Hochzeit. Und was bedeutet es? Wie gesagt, ich wusste, abgesehen von eben diesem, aus Funk und Fernsehen allbekannten Prozedere nichts, also habe ich mich ein bisschen belesen und kann an dieser Stelle nur hoffen, dass ich jetzt nicht ein Umdenken aus Furcht auslöse. Andererseits ist es nun eh zu spät, die Ringe sitzen, der Suff macht sich bemerkbar und Umtausch gibt’s bei dieser Art Geschäft sowieso nicht. „Hochzeitsfeier (auch Heirat, Trauung oder einfach nur Hochzeit genannt) beschreibt heute die Ausdrucksformen des Feierns anlässlich der Schließung einer Ehe. Das Wort Hochzeit leitet sich von Hohe Zeit (Festzeit) ab, das Wort Trauung vom gegenseitigen Vertrauen. „ - weiß Wikipedia zu berichten. Soweit, so gut. Betrachten wir zunächst das Wort Ehe etwas genauer und beziehen uns hier erneut auf Wikipedia: „Die Ehe (althochdeutsch für etwa Ewigkeit, Recht, Gesetz; rechtssprachlich-historisch Konnubium) ist eine durch Naturrecht, Gesellschaftsrecht und Religionslehren begründete und anerkannte, zumeist gesetzlich geregelte, gefestigte Form einer Verbindung zweier Menschen.“ Da kann einem doch schon ein bisschen schwindelig werden, oder? Da treffen sich zwei Menschen, denken, dass sie auf unbestimmte Zeit miteinander auskommen, ergeben sich der Tradition und werden mit solch einem Satz konfrontiert. „Der hier allgemein vorgesehene gesetzliche Güterstand ist die Zugewinngemeinschaft; darüber hinausgehende Regelungen werden in einem Ehevertrag vereinbart. Die rechtsgültige Auflösung der Ehe ist die Scheidung.“ Schau an. Wenn man sich also weiterhin im Vorfeld kundig macht, wird von gesetzlichem Güterstand, Verträgen und Ende der Ehe gesprochen. Ich will an dieser Stelle nicht den riesigen Artikel verlesen, soviel aber sei gesagt: Das Wort Liebe zu finden, muss man aufmerksam sein und weit nach unten scrollen. Da frage ich mich ja, woraus ist nochmal das Fundament einer solchen Verbindung? Aber egal. Geschichtlicher Exkurs Was ist, aus historischer Sicht, eine Ehe und warum konnte sich dieses Konstrukt bis heute durchsetzen? Letzteres zu beantworten, bedürfte es einer Redezeit, die die meine um Einiges überschreiten würde, weswegen ich auf die mir selbst gestellte Frage nur im privaten Antwort gebe, gern aber bereit bin, gegen einen nicht geringen, für den Einzelnen kaum erbringen Obolus, meine Recherchen zu überlassen. Warum eine Ehe? Um es auf den Punkt zu bringen, und klar auszuformulieren – Kinder halten sich jetzt bitte die Ohren ganz feste zu! - : um zu zweit ins Bett gehen zu können, nicht etwa, des Ruheschlafes, denn eher seines großen Bruders, des Beischlafes wegen. Wenn also Hildegard den Johann anfassen wollte, untenrum, und umgekehrt, wenn beide dem Drang kaum noch widerstehen konnten, ihre Genitalien zum Zwecke der Fortpflanzung nur sekundär, für wenige Minuten zu fusionieren, mussten die beiden, und mit ihnen viele andere obendrein, sich einer Zustimmung gewiss sein, die ihnen die Kirche zu geben imstande war. So erklärt sich auch die traditionelle Hochzeitsnacht. Kaum das „ja, ich will!“ gehechelt, den Ring als Signum übergeben, fingerten sich Braut und Bräutigam an Hosenlatz und Unterrockverschnürung, zitternd und in heller Aufregung auf das nun folgend Eigentliche! Mach wir uns also nichts vor. Es ging ursprünglich darum, es ordnungsgemäß krachen zu lassen ohne dabei gesellschaftlich geächtet zu werden. Stichwort Ehering: Der ist nämlich im Übrigen älter fast als die Braunkohle. „Bereits in der Antike war der Trauring bekannt. Sowohl die alten Ägypter als auch Römer trugen den Trauring am Ringfinger der linken Hand. Der Grund hierfür war die Vorstellung, dass eine Ader, die sog. Vena amoris (lat. für ‚Liebesader‘) direkt vom Herzen zu diesem Finger führe. Im antiken Rom trugen nur Frauen einen Ehe- oder Verlobungsring. Letzterer war meist aus Eisen und galt als Zeichen der Bindung, vor allem aber auch als „Empfangsbestätigung” für die Mitgift.[2] Das Beringen nur der Frau als Eigentum des Mannes hielt sich je nach Kulturkreis und Gesellschaftsschicht bis weit ins vergangene Jahrhundert. Es folgte dem Bibelspruch Die Frau sei dem Manne untertan und entsprach dem 6. und 9. der christlichen Gebote.[3] Eine deutliche Darstellung erfolgte im Westernfilm 12 Uhr Mittags (High Noon). „ Da soll nochmal einer sagen, Fernsehen verblödet! Interessant fand ich auch folgenden Eintrag: „In Deutschland galt von 1875 bis 2008 die obligatorische Zivilehe, was heißt, dass nur verheiratete Paare zur Trauung in die Kirche durften. Wer ohne standesamtlich getraut zu sein, zur kirchlichen Trauung schritt, beging eine Ordnungswidrigkeit. Die Kirchen fordern die Ziviltrauung weiterhin zumindest für den Normalfall.“ Ordnungswidrigkeit! Habt ihr das begriffen, ihr Liebestollen kleinen Scheißer? Bevor ihr in die Kirche rennt, und eure Ewigkeit als nun bekennt, wird gefälligst hier vollbracht, was später dann der Pfarrer macht. Schließlich soll und darf dem bürokratischen deutschen Wesen nichts und niemand entgehen! Die „da oben“ wollen schon wissen, wann der Rolf die Martina ehelicht und fortan legal vögelt! Ordnungswidrigkeit heißt im Übrigen auch das Zahlen eines Bußgeldes! Bußgeld. Kommt von Buße. Ein biblischer Begriff und wenn man das jetzt mal ausweitet... aber da sind wir schon wieder bei einer Randnotiz. Das Beigeld für die ausführliche und oben schon erwähnte Recherche wird also immer höher. Nun könnte ich mich noch vergessen und ausschweifend über das referieren, was nach Beringung, Besäufnis und Begattung kommt und auf die Flitterwochen eingehen. Nur kurz und soviel dazu. Etymologisch stammt der Begriff Flitterwochen wahrscheinlich von einem Brauch ab, den ein gewisser Krünitz in seiner Ökonomischen Enzyklopädie wie folgt beschreibt. Diese Flitterwoche gäbe es weil ZITAT: „entweder, die jungen Weiber in der ersten Woche noch die mit Flittern besetzte hochzeitliche Haube und Bänder trugen, oder auch von einer noch in Nürnberg üblichen, und bereits erwähnten, Gewohnheit, da man bei einer Hochzeit vor das Brauthaus Flittern zu streuen pflegt“ zurückgeht. Vor diesem Herren Krünitz drängelte sich der vorlaute Jacob Grimm, wenn ich mich recht entsinne der Bruder von Walt Disney, seines Zeichens Sprachwissenschaftler, der der Meinung war, das Wort leite sich von dem althochdeutschen filtarazan ab, das soviel heißt wie liebkosen und dem mittelhochdeutschen gevlitter (heimliches Lachen), bzw. vlittern (kichern, flüstern, kosen). Ein wunderbarer Beginn für ein Gedicht. Kichern, flüstern, Kosen, lass fallen deine Hosen! Ich schürz für dich die Röcke, los bring mich jetzt zur Strecke. Einen Bub im nächsten Jahr, darauf dann noch ein Mädel, jetzt leg die Hände auf die Knie, ich zitter nicht, ich fädel, das schon ein. Denn wie sagte einst ein großer Mann dem man wahrlich glauben kann: Was dus heute kannst kannst besorgen, mach dicke nicht erst morgen.... Aber gut. Genug des versauten Wortes, schließlich ist de Sache hier ernst. Aus zuverlässiger Quelle, womit ich nicht die NSA meine, weiß ich, dass unsere beiden Ehefrischlinge mit dem eigenen Vehikel ins Blaue fahren wollen, schlafen im unbequemen Gefährt und Essen aus der Dose. Kurzum: verfrühte Heimkehr wegen Rücken- und Bauchschmerzen, der erste eheliche Streit, weil im Hotel auf Cran Canaria wäre das nicht passiert. Na gut, vielleicht schon, dann aber eben mit Meerblick und Bewirtung. Was soll ich dazu noch sagen? Traditionell ist das nicht, aber zu viel der Tradition ist ja auch nicht gut. Wir wollen ja nicht, dass Frankjane eine Überdosis Tradition bekommen an der sie dann chronisch schwer erkranken und für den Rest ihres Lebens weiteren Blödsinn wie den hier zu feiernden anstellen, das wäre, was mich angeht, unerträglich und ich könnte mir nicht verzeihen, sie mit meinem kleinen Referat zu so etwas angespitzt zu haben. Hochzeit ist, soviel ich weiß für viele Menschen (reiner Scheiß) grober Unfug doch immer wieder gibt es welche die, trinken aus dem Ehe(kelche) Becher und ist der Unfug erst begangen, die Finger mit dem Schmuck behangen besiegelt das vermeintlich Glück gibts keinen einzgen Weg zurück Die Scheidung noch, das wäre was doch die macht ja bedingt nur Spaß Teller fliegen, Vasen fallen eingestehen muss man allen die vorher offen skeptisch warnten sich nicht in mit Glückwunschheuchel tarnten dass alles so, wie es gepriesen nicht wirklich war und kaum genießen. Doch hoffen wir, die wir hier sitzen dass Julfrankens sich nicht so erhitzen immer und zu jeder Zeit sich liebend söhnen, auch im Streit. Drum wünschen wir an dieser Stelle immerfort in Dunkel Helle und Glück und was man sonst noch sagt wenn zwei schon mal den Schritt gewagt! Deswegen und in diesem Sinne SAGE ich jetzt, kraft meines mir verliehenen Amtes als offizieller Fraßfreigeber: Das Buffet ist eröffnet und steht nun als Völlereigabentisch der allerfeinsten Güte zur Verfügung. Schmecken lassen und PROST auf das Mutige Duo!

Donnerstag, 2. Februar 2012

Der offene Brief an die Opfer der Dummheit...

Liebe Jay*, liebe Claudia*, lieber Ronny*, liebe InternetUserGemeinde...

ich wende mich heute an euch, um mich in aller Form bei euch und all den Anderen, die ich in den letzten Monaten, ja, Jahren zutiefst beleidigt habe, zu entschuldigen. Allerdings bitte ich hiermit gleichsam um eines:

Vielleicht könnt ihr an dieser Stelle einmal, nur ein einziges Mal, euren Grips ein bisschen in Bewegung bringen, denn ich schriebe dies hier vergebens, würdet ihr, wie eigentlich gewohnt, nicht verstehen, was gemeint ist, wenn ihr nicht hinterfragt, wie es gemeint ist, wenn ihr den Sinn meines offenen Briefes als eine Torheit erkennt, die bedingungsloser Dummheit obliegt.
Seid ihr soweit? Dann fange ich an.

Gewiss seid ihr euch darüber im Klaren, dass, wenn ich um Vergebung bitte, ich mich nicht selbst entschuldigen kann, denn das könnt allein ihr, die ihr die Opfer meines verbalen Possenspiels geworden seid, und wohl weiterhin bleiben werdet. Ich kann also, wie gesagt, nur darum bitten, mich zu entschuldigen, damit ihr, so ihr gewillt seid, jene Schuld, die ich mir so töricht aufgeladen habe, von mir nehmt. Das sagt ja der Wortstamm dieses Begriffes: Ent – schulden.

Ich war eingangs allerdings so dreist, nicht darum zu bitten, sondern dies gleich einmal in eurem Namen zu tun, denn was ich mir da an Last auferlegt habe, indem ich hin und wieder mein loses Denk- und Fingerwerk nicht im Zaum zu halten imstande bin, ist nichts als die kleine Fluse, die gerade eben links an euch vorbeischwebt. Sie allein liegt -beinahe unbemerkt- auf meiner Schulter und ist mit einem seichten Wisch hinfortgefegt, was ich ja selbst erledigen kann und euch somit nicht bemühen muss, neben der Verarbeitung der Härte des Lebens und den anstrengenden dreieinhalb Minuten Denken pro Tag, auch noch Zuwendung für den armen Sünder zu finden, der seiner Gefühle manchmal einfach nicht Herr ist und obendrein am Lucky Luke Syndrom in abgeschwächter Form leidet: er nämlich schreibt schneller als sein Schatten und dann fehlen die objektiven Betrachtungsweisen in Multiplikation mit dem Durchschnitts- IQ des gewöhnlichen Netzwerkbenutzers. Heraus kommt dann eben jenes Schindluder, welches ich ab und an mit euch treibe.

Selten, aber eher gar nie nicht, schleicht sich selbst in mir so ein Hauch schlechten Gewissens hoch, wenn ich zum Beispiel einmal mehr um etwas Niveau bitte, oder den mangelnden Intellekt anklage, wenn ich mich auf das türschwellenhohe Niveau manch eines Benutzers herablasse und selbiges sogar untertreffe, kommentierend provoziere und dann zu lesen bekomme, dass doch Facebook dafür da sei, sein Leben und jeden kleinen und kleinsten Furz dessen mit der ganzen weiten Welt zu teilen.

Nein, liebe Freunde und NochFreunde. Ich glaube nicht, dass der Sinn einer solchen Kommunity darin besteht, die Insassen der Freundeslisten damit zu belästigen, wann das kleine niedliche Töchterchen Bäuerchen gemacht, der Mutti auf den Schoß gekotzt und Vati auf den Arm gepisst hat. Auch ist es doch nicht im Sinne des Erfinders, jede Handlung des vierundzwanzig Stunden dauernden Tages im Zehn-Minuten-Takt darzulegen.

Claudia schrieb um 14.23 Uhr: soooo... i geh ma uff Klo (ein Lob der deutschen Sprache!)
Claudia schrieb um 14.34 Uhr: man man... i hab dünnsch... hab vier Lagen Klopapier gebraucht...
Claudia schrieb um 14.52 Uhr alter... mein Macker hat mich grad gerammelt wie ein Karniggl. das war geil
Claudia schrieb um 15.04 Uhr: mein Typ is jetzt saufen gegangen... was mach ichn jetz?

So könnte ich Stunden lang weitermachen und bin trotzdem noch bei den harmlosen Dingen der Netzwerkpostwelt. Ich kann nicht mehr und manchmal eben, da platzt es förmlich aus mir heraus. Dann ist die Rückhalt- und Denkmit- Funktion außer Kraft und rasch sind ein paar Worte formuliert, die dann die zarten Wesen der Userschaft so dermaßen in Mitleidenschaft zu ziehen scheinen, dass sie tagelang zu Hause sitzen, depressiv ihre Meldungen selektieren und nur das Nötigste posten. Schön wärs! Aber wenn selbst wenn... auch das Nötigste wäre noch zu viel, viel zu viel der Information.

So also, meine Damen und Herren, Jungs und Mädels der fakepunktschen Opferschaft: ihr habt zwei Optionen (das heißt Möglichkeiten): löscht den Störenfried aus eurer Freundesliste, denn euch zu löschen bin ich zu faul. Oder aber reißt euch „bissl“ am Zippel mit eurer Informationssucht, denn wenn ihr weitermacht, mache auch ich weiter.

Ich will euch ja nichts Böses. Ich nehme eben einfach nur nicht hin, dass langweiliges in den öffentlichen Raum Gerotze die Plattform zumüllt und der Unrat förmlich überquillt. Seid doch mal realistisch und versucht, an der Anzahl der Kommentatoren nachzuvollziehen, wie viele eurer "Freunde" die hinterlassenen Spuckefäden interessieren! Sind es vier Prozent, sind viele. Ich schweige eben nicht, ich sage, was zu sagen ist.

Böse Zungen könnten jetzt, wie es schon angedeutet wurde, empfehlen, Netzwerke alá Facebook nicht zu nutzen, wenn mir das auf die Eier geht, aber da bin ich wieder beim Eingangstext: versucht mal, mitzudenken und überlegt, weswegen ich da angemeldet bin... na ... kommt ihr drauf?

Richtig, der Kommunikation mit anderen Menschen wegen. Aber ich setze einfach ein gewisses Maß an Intellekt und Niveau voraus, und bei mehr als zwei Dritteln der "Freunde" aus meiner Liste ist das der Fall, viele überwiegen gar den meinen, der ja ohnehin recht einfach ist. Ihr seht, ich weiß sogar, dass ich nicht das Maß der Dinge bin, im Gegenteil, mein Licht eher seicht funzeln lasse, aber ein Frosch, so sagt ein altes Sprichwort, der im Brunnen sitzt, beurteilt die Welt nun einmal am Brunnenrand...

Und wenn ihr es schon nicht lassen könnt, das will ich abschließend noch sagen, dann nutzt doch wenigsten die Rechtschreibfunktion eures Browsers... denn die ist dafür da, Fehler anzuzeigen und zu korrigieren.
Denn wenn ich sehe, was heutzutage deutsche Rechtschreibung und deutsche Sprache ist dann... aber das ist schon wieder ein anderes, Kolumnen füllendes Thema.

Prost also und... nix für ungut *grins* *


* - Namen sind frei erfunden und wurden zum Schutze der gemeinten Personen geändert. Eventuelle Übereinstimmungen und/ oder Ähnlichkeiten sind rein zufällig und vom Verfasser nicht beabsichtigt...

* dieses *grins* ist eine rein ironische Endbemerkung und sagt nicht aus, dass der Verfasser sich solcherlei Kürzel bedient...